Der Mythos der Heilkristalle: Was du vor dem Kauf wissen musst
von Kalvin W. Naglic
28.11.2022
Heilkristalle – Sie funkeln und sind wunderschön anzusehen.
Weltweit bekannte Zeitschriften schreiben darüber und große Fernsehsender berichten darüber.
Alleine im letzten Jahrzehnt hat sich das Suchvolumen nach ihnen um 65 % gesteigert.
Manche Exemplare gehen bereits ab 5 Euro über den Ladentisch, für andere werden unvorstellbar hohe Summen bezahlt.
Ein spezielles Exemplar wechselte für eine Summe von über 21 Millionen Euro den Besitzer. Mittlerweile sind sie Teil einer Multimilliarden Euro Industrie.
Während immer mehr Menschen auf ihre heilende Wirkung schwören, behaupten mehrere Wissenschaftler, dass diese nachgesagte heilende Wirkung totaler BS ist.
Berichten zufolge wurden sie zu Heilzwecken schon vor über 6000 Jahren eingesetzt. Angeblich galten sie im alten Ägypten und in Mesopotamien als Heilmittel.
Die Rede ist hier von Kristallen, genauer gesagt von Heilkristallen.
Haben diese wirklich heilende Wirkungen oder sind sie nur ein weiterer Wellness-Trend, der bald wieder abflachen wird?
Gibt es wissenschaftliche Beweise oder sind die Behauptungen rund um Kristalle alles nur Mythen?
Wir haben einen Faktencheck unternommen und sind dem Mythos Kristalle im folgenden Artikel auf die Spur gegangen.
Das Wort Kristall beschreibt grundsätzlich nur eine bestimmte Anordnung von Atomen oder Molekülen.
Bei der Entstehung von Kristallen, welche als Kristallisation bezeichnet wird, spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle.
Das Fundament für die Kristallbildung ist ein Kristallisationskeim, der bei sinkender Temperatur wächst.
Sobald die Temperatur einer Schmelze unter den Schmelzpunkt sinkt, verlangsamt sich die Bewegung der einzelnen Atome so sehr, dass die gegenseitigen Bindungen stabil sind und nicht mehr durch Schwingungen aufgebrochen werden können.
Der berühmte Forscher Nikola Tesla sagte Folgendes über Kristalle:
„In einem Kristall haben wir klare Beweise für die Existenz eines prägenden Lebensprinzips und obwohl wir das Leben eines Kristalls nicht verstehen können, ist es dennoch ein Lebewesen.“
Es wird behauptet, dass heilende Kristalle -
Dass das Interesse nach Kristallen im letzten Jahrzehnt enorm zugenommen hat, ist kein Zufall. Wir erleben in den letzten Jahren ein enormes globales Erwachen der gesamten Menschheit.
Das bedeutet nicht, dass alle Menschen am Erwachen sind, aber es werden täglich mehr.
Wenn jeder Einzelne von uns seine Schwingung erhöht, so erhöhen sich auch die Schwingungen des gesamten Planeten.
Immer mehr Menschen werden bewusster und interessieren sich für spirituelle Themen und Heilungsansätze, die nicht von der westlichen Medizin stammen.
Viele Menschen fühlen sich zu Kristallen hingezogen, weil diese uns helfen können, unsere Schwingungen zu erhöhen.
Allerdings sollten Kristalle niemals als Ersatz für eine medizinische Behandlung oder vom Arzt verschriebene Medikamente verwendet werden.
Kristalle tragen so viel Energie in sich, dass sie Elektrizität erzeugen, wenn man sie unter Druck setzt. Der wohl berühmteste Kristall ist der sogenannte Quarz.
Quarz erkennt man, wenn man es vor ein helles Licht hält und ein wenig Licht hindurchscheint.
Er kann Tribolumineszenz erzeugen.
Das bedeutet, dass, wenn man zwei Quarzstücke aneinander reibt, Licht erzeugt wird.
Dass Kristalle Träger von Licht und Energie sind, ist also schon mal beweisbar und kein spiritueller Schwachsinn.
Die Wissenschaft weiß schon lange über die in Kristallen enthaltene Energie Bescheid und darum kommen Kristalle in der heutigen Technologie oft zum Einsatz.
Sie werden bei der Herstellung von Digitaluhren, von LCD (Liquid Crystal Display) Bildschirmen, von Computerchips und Radios verwendet – meistens wird dafür Kristallquarz verwendet.
Genau diese enorme Energie der Kristalle ist es, die auch für heilende Zwecke verwendet wird.
Die Energie von Kristallen ist sogar messbar. Sie kann mit einem sogenannten Experimental Life Energy Meter gemessen werden.
Jeder Kristall hat eine bestimmte Schwingung, welche sich angeblich auf Menschen übertragen lässt.
Die Kristalle senden Vibrationen aus, die dem Menschen helfen sollen, seine Schwingungen zu erhöhen und wieder in Balance zu bringen.
Diese Wirkungen machen sich Therapeuten zunutze, die bei ihren Patienten die Resonanztherapie anwenden.
Sehen wir uns im Folgenden einige Kristalle an und welche Wirkungen diesen nachgesagt werden.
Die ersten fünf Kristalle, die wir uns ansehen, gehören allesamt zur Familie der Quarzkristalle.
Der Amethyst ist als Stein bekannt, der dich dabei unterstützt, deine Herzenswünsche zu manifestieren.
Er steht in Verbindung mit den oberen Chakren. Er unterstützt außerdem die Kräfte des sympathischen Nervensystems, bringt die Hormone in Balance, hilft bei Kopfweh und Nackenschmerzen.
Dem Aventurin wird nachgesagt, dass er dir zu mehr Glück, Überfluss und Wohlstand verhilft.
Er steht in Verbindung mit dem Herz-Chakra. Gute Auswirkungen hat er deshalb auf das Herz und sowohl auf den Blut- als auch auf den Energiekreislauf.
Möchtest du dein Gedankenkarussell stoppen, ist der Achat der richtige Kristall für dich.
Seine Schwingungen verhelfen dir zu klaren Gedanken und er verbessert somit deine mentale Funktionsweise.
Seinen Namen hat er von seiner sanften, rosaroten Farbe bekommen.
Er steht für bedingungslose Liebe gegenüber dir selbst, gegenüber anderen und gegenüber dem gesamten Planeten.
Dieser wunderschöne Kristall kann dir dabei helfen, mehr Liebe auszusenden und gleichzeitig mehr Liebe in dein Leben zu ziehen.
Falls du Single bist, kann er dich beim Manifestieren deines Traumpartners unterstützen und falls du in einer Beziehung bist, kann er dir dabei helfen, eure Liebe zueinander zu festigen und zu verstärken.
Kristallquarz ist auch unter dem Namen Bergkristall bekannt und ist wohl der bekannteste aller Kristalle.
Er gilt als einer der wichtigsten Heilsteine.
Er verhilft dir zu einem höheren Bewusstsein und stärkt dein Immunsystem.
Es wird auch behauptet, dass er die Wirkung anderer Kristalle verstärkt, weshalb er oft gemeinsam mit anderen Kristallen zur Trinkwasseraufbereitung genutzt wird.
Turmalin gehört nicht zu der Quarzfamilie, sondern zur Mineralklasse der Silikate.
Suchst du nach einem Heilstein, der dich schützt und negative Energien von dir fernhält, ist der Turmalin genau der richtige Heilstein für dich.
Turmalin wird als energetisches Schutzschild eingesetzt und hilft dir dabei, dich zu erden.
Ihm wird ebenso nachgesagt, dass er dabei hilft, Schmerzen in den Gelenken zu lindern.
Der Heilstein Opal gehört zur Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“.
Wie auch der Kristall Sodalith wird auch der Opal in Verbindung mit Chakra des 3. Auges gebracht.
Er hilft dir, deine Schwingungen in Bezug auf deinen Optimismus zu erhöhen und dich grundlegend besser zu fühlen.
Manche Wissenschaftler behaupten, dass die heilende Wirkung von Kristallen totaler Quatsch ist.
An der University of London wurde ein „Experiment“ zu Kristallen durchgeführt, wobei versucht wurde herauszufinden, ob Kristalle einen echten Effekt haben oder ob es sich hierbei nur um einen Placebo-Effekt handelt.
Warum ich Experiment in Anführungszeichen geschrieben habe, wirst du verstehen, wenn du die nächsten Zeilen liest.
Bei diesem Experiment wurden den Probanden Kristalle gegeben und sie wurden angewiesen, diese Kristalle in den Händen zu halten, während sie eine 5-Minuten-Meditationsübung durchzuführen.
Dabei waren die Hälfte der Kristalle keine echten Kristalle, sondern diese bestanden lediglich aus Glas.
Das Experiment kam zu folgendem Ergebnis:
Es machte keinen Unterschied, ob die Leute echte Kristalle oder Glas erhielten, die gleiche Anzahl berichtete, dass sie etwas Besonderes verspürt haben
Für mich persönlich hat dieses Experiment überhaupt keine Aussagekraft.
Was soll während einer 5 Minuten andauernden Meditation schon passieren?
Die Wissenschaft kann derzeit also weder die Wirkung von Kristallen beweisen, noch kann sie diese widerlegen.
Die Frage, die ich mir stelle, ist: Woher kommen die Erkenntnisse der Wirkungen der verschiedenen Kristalle? Wer hat welchem Kristall welche Wirkung zugeschrieben?
Leider ist dies unmöglich zurückzuverfolgen und somit nicht möglich herauszufinden.
Egal, wie viele Nachforschungen ich betreibe, finde ich immer wieder dieselben Behauptungen über Kristalle, allerdings weiß niemand, woher diese Behauptungen ursprünglich stammen.
Derzeit ist es zwar möglich, zu messen, dass Kristalle enorm starke Schwingungen ausstrahlen.
Ob der Rosenquarz aber wirklich dieselbe Schwingung wie Liebe ausstrahlt und der Turmalin eine Schwingung hat, die eine schützende Wirkung mit sich bringt, kann noch nicht bewiesen werden.
Alle, was die Wirkungen von Kristallen beschreiben, können nur nachplappern, was sie irgendwo gelesen oder gehört haben – so auch ich.
Allerdings finde ich Kristalle alleine darum sehr nützlich, weil sie unsere Gedanken auf bestimmte Schwingungen ausrichten und uns so helfen, unser Unterbewusstsein zu beeinflussen und Glaubenssätze zu schaffen.
Wenn du dich beschützt fühlst, weil du einen Turmalin bei dir trägst, so strahlst du auch Schwingungen von Sicherheit aus und lebst somit auch sicherer.
Wenn der Turmalin dir deine Angst nimmt, die du ansonsten ausstrahlen würdest und die somit auch negative Menschen und Ereignisse in dein Leben ziehen würde, hat er seinen Zweck erfüllt, denn …
Was hilft, hat recht!
Alles Gute, dein Kalvin
© 2023
